Wine-Weekend 2023

Vor gut zwei Wochen haben wir die Weinlese erfolgreich beendet. Damit geht mit die spannenste und entscheidenste Zeit für uns im Jahr zu Ende. Mit fast 5 Wochen Enrtezeit ging die Lese so lange, wie selten zuror. In den vergangenen Jahren waren wir oft schon nach 3,5 bis 4 Wochen mit der Ernte durch. Schuld an der diesjährigen langen Erntezeit war der häufige und auch teilweise intensive Regen. Dadurch waren immer wieder Lesepausen von bis zu zwei Tagen angegesagt, damit die Trauben wieder abtrockenen konnten und der Boden wieder befahrar wurde. Dass die Weinlese 2022 eher regnerisch wird, hätte im Sommer wohl niemad geglaubt. Denn eigentlich war der Sommer geprägt von Sonnenschein, Hitze und Trockenheit. Regen gab es den ganzen Sommer nur selten. Tagsüber hohe Temperaturen bis gut 35°C ohne nächtliche Abkühlung waren wochenweise angesagt.
Doch was heißt ein solches Extremwetter eigentlich für den Weinjahrgang?
Die vielen Sonnenscheinstunden im Sommer wussten die Reben sichtlich zu nutzen. Dier hohe Sonnenintensität führt bei den Reben nämlich zu einer hohen Photosyntheseleistung. Diese wiederum resultiert in einem schnell ansteigenden Zuckergehalt der Trauben. Doch gerade zu Beginn der Lese war genau das eine Herausforderung. Es musste nämlich darauf geachtet werden, dass der Zuckergehalt der Trauben nicht zu hoch ist. Das würde nämlich im trockenen Wein einen Alkoholgehalt mit bis zu 14 % vol. erzeugen. Angestrebt sind bei uns moderate 12,5 % vol.. Da viele Weinberge zeitglich reif wurden, sind wir sprichwörtlich von 0 auf 100 in den Herbst gestartet. Gegen Mitte der Lese wurde das Wetter dann jedoch regnerischer und kühler. Die Traubenreife verlangsamte sich und somit entstand auch mehr Zeit, damit die Rebe ihre sortentypischen Aromen bilden konnte.
Neben den rasch steigenden Traubenzuckergahlten, war eines aber noch viel markanter für die Weinlese 2022. Die intensive Sonnenstrahlung im Sommer ging an Rebe nicht spurlos vorüber. Auch die Rebe versucht sich vor der Sonne zu schützen. Dies geschieht unter anderem durch die Bildung von dickeren Beerenschalen. Die Beerenschale besteht hauptsächlich aus Phenolen, welche wir Menschen geschmacklich als bitter empfinden. Dies war auch in den frischen Mosten des Jahrgangs zu schmecken. Um dem entgegenzuwirken entschieden wir uns die Moste stärker mit Luft in Berührung kommen zu lassen. Die Luft oxidierte dabei die Phenole und ließ sie geschmacklich neutral werden. Dieser Vorgang ist allerdings nur im Most möglich. Im Wein würden zu viele Aromen oxidert. Für uns ein Mehraufwand der sich aber geschmacklich definitiv gelohnt hat.
Mittlerweile liegen aber alle Moste / Jungweine im Keller. Die ersten Weine probieren sich ausgesprochen aromatisch. Der Jahrgang 2022 wird aber auch deswegen bei uns so spannend, weil zwei Drittel unseres Jahrgangs im Holzfass liegt.
Seid also gespannt!
// Beitragsfoto von Jana Thart
Genau, wie im letzten Jahr öffnen wir für ein Wochenende im Juli Tür und Tor unseres Weinguts und feiern zusammen Wine-Weekend. Dieses mal findet das Fest Freitag und Samstag statt. Freitag öffnen wir ab 17 Uhr und Samstag ab 13 Uhr.
Was erwartet Sie bei uns?
Unser gesamtes Wein- und Sektangebot steht zum Verköstigen für Sie bereit. Zum Probieren gibt es auch unser dieses Jahr neu erschienes Weißweincuvée, mit dem Namen Sommer Dorscht. Dieser feinherbe Weißwein passt mit seiner Restsüße und dem geringen Alkoholgehalt von 11% vol. wunderbar in den Sommer. Man hätte es am Namen erahnen können. Weiterhin können Sie mit dem Juniorchef Christian auf Weinlagenwanderung gehen und sich unsere Weinberge zeigen lassen. Unterstütztung kommt vom Onkel Peter, der mit gefüllten Wanderrucksack ausgestattet, das ein oder andere Tröpfchen direkt am Weinberg ausschenkt. Die Dauer der Tour beträgt ca. 2 Stunden und findet Samstag um 16:30 Uhr statt. Eine kurze Anmeldung per Mail / Telefon ist ratsam. Wer danach eine Stärkung braucht, kann sich bei dem Bluefood Foodtruck leckere Speisen direkt auf unserem Hof zubereiten lassen. Abgerundet wird der Freitagabend mit Livemusik von Steven McGowan. Wer bei unserem letzten Hoffest dabei war, wird sich bestimmt an ihn erinnern. Dem vielfachen Wunsch unserer Kundschaft, Steven auch dieses Jahr bei uns auftreten zu lassen, wollten wir selbstverständlich nachkommen. Das Geniale bei Steven ist: Wer Songwünsche hat, ruft sie einfach. Beginn ist um 20 Uhr. Am Samstag Abend steht DJ Steve hinter den Turntables und wird der Stimmung einheizen. Zu hören gibt es alles Tanzbare aus Rock und Pop – Lasst die Aftershow beginnen.
Nicht zu vergessen ist natürlich auch, dass an beiden Tagen unser Weinverkauf geöffnet ist, damit Sie auch zu Hause leckeren Ritzheim Wein genießen können.
Wir freuen uns auf euch.
In der Radiosendung von Antenne Mainz „Der Wein der Woche“ werden wöchentlich die leckersten Tropfen aus dem Mainzer Umland vorgestellt. Doch dieses Mal hätte die Sendung wohl eher „Der Secco der Woche“ heißen sollen. Unser Rosé Secco wurde nämlich vom Weinexperten Herbert Egner als besonders erfrischendes Sommergetränk ausgezeichnet. In dem gut zweiminütigen Radiobeitrag lassen die Moderatoren Herbert und Heiko jedem Zuhörer das Wasser im Mund zusammen laufen. Damit wurde bereits der zweite Wein bzw. Secco von unserem Weingut beim Radiosender vorgestellt. Wir sind super zufrieden und dankbar für diese Auszeichnung. Wer sich den Radiobeitrag nochmal anhören möchte, kann dies hier tun. Und wer danach Lust auf Rosé Secco bekommt, der gelangt hier zum Shop.
Es ist kurz nach 8 Uhr an einem eisig kalten Dienstag morgen ingendwann im Januar. Carsten und Christian sitzen im Feldauto und fahren Richtung Weinberg. „Wenn es heute schon so kalt ist, dann sollten wir wenigsten zum Grauburgunder fahren. Der Weinberg ist steiler, da wird einem durch das Hoch- und Runterlaufen wärmer.“, so die Devise der beiden. Sie sind gut ausgerüstet: Winterjacke, Thermohose, Mütze und stromleitende Handschuhe. „Heute ist es so kalt, dass wir glatt Eiswein lesen könnten. Die Scheren hätten wir ja dabei.“ murmelt Christian vor sich hin, als er aus dem Auto in die Kälte steigt. Doch es sind keine normalen Scheren, die die beiden dabei haben. Es sind akkubetriebene Spezialscheren.
-Das Wachstum aus dem Sommer wird im Winter wieder zurückgeschnitten-
„Also wie war das? Einschalten, den Handschuh an die Schere halten, kalibrieren und dann wieder loslassen?“ fragt Christian. „Genau, die Schere sendet nämlich elektrische Signale in die Klinge und testet damit, ob sie auf deinen Handschuh trifft. Da dein Handschuh stromleitend ist, erkennt dies die Schere sofort und öffnet dann automatisch die Klinge. So soll verhindert werden, dass du dir in den Finger schneidest.“, entgegnet Carsten, als hätte er in seinem Studium nichts anderes gemacht. „Achso, und wenn ich demnach das Rebholz durchschneiden will, werden keine elektrischen Signale von der Klinge empfangen, weswegen die Schere auch nicht abbricht?“ Carsten nickt nur kurz und hat schon längst mit der Arbeit begonnen. Es ist nämlich klirrend kalt.
Auf dem folgenden Video sind die speziellen Handschuhe zu sehen, die für die Arbeiten mit Elektroschere notwendig sind. Das Material des Handschuh´s der den Zeigefinger schützt ist mit kleinen Drähten versehen. Damit können sich kleine elektrische Signale von der Hand auf die Schere übertragen. Wenn nun die Nicht-Schnitthand an die Klinge kommt, was natürlich am besten erst gar nicht vorkommt, bricht die Schere den Schneidvorgang ab.
Um das Wachstum im Sommer zu regulieren, werden mit dieser Schere im Winter Triebe und damit Knospen von der Rebe abgeschnitten.
Umweltfreundliche Unkrautbekämpfung durch jahrhundertalte Tradition
Lachend sitzt Christian auf dem Traktor. Er fährt die frisch aufgerüstete Seitenverstellung des Traktors auf seine ganze Breite immer wieder aus und ein. Statt den üblichen 1,40m ist der Traktor nun 2,80m breit. „Jetzt bin ich ein LKW“ ruft er schmunzelnd zu seinem Bruder Carsten, der sich das ganze Spektakel in Ruhe ansieht.
Vielleicht fragen Sie sich jetzt Seitenverstellung…? LKW? …Was zum Teufel?
Fangen wir doch einfach nochmal von vorne an. Es ist Anfang April 2021. Der Frühling ist in seiner vollen Pracht zu Gange, die ersten Blumen blühen und die Gräser wachsen. Es ist ein lang ersehnter Tag, auf den Carsten und Christian schon Wochen warten. Der Umbau des Traktors ist endlich fertig. Direkt aus der Werkstatt fahren die beiden Brüder erstmal in den Weinberg, um das neue Arbeitsgerät zu testen. Der Traktor verfügt jetzt nämlich, sowohl an der rechten als auch linken Seite, über einen Ausleger. Daran ist eine sich drehende Hacke befestigt. Mit dem Ein- und Ausfahren der Hacke, sticht diese in den Boden und trennt damit die Wurzeln von Gräsern ab.
„Was meinst du wie schnell sollte ich fahren, um möglichst viel Unkraut zu entfernen?“, ruft Christian vom Traktor herunter. „Probier’s Mal mit 6km/h. Und wenn es nicht klappt dann 8!“, entgegnet Carsten. Christian positioniert den Traktor mittig vor die Reihe. Die Ausleger werden exakt an die Reihenbreite des Weinbergs angepasst und schließlich wird die Hacke in den Boden gestochen. Der Motor heult auf und mit einem Ruck setzt sich der Traktor in Bewegung. Die Hacke sticht das Gras ab und wirft es, dank der rotierenden Bewegung, an den Rebstöcken vorbei.
-Umweltfreundliche Unkrautbekämpfung durch hacken-
Carsten und Christian betrachten sich, nach ein paar Fahrten das Ergebnis: Unter der Rebzeile türmt sich ein kleiner Erdhaufen, das Unkraut ist komplett veschwunden, die Fahrgasse zwischen den Rebzeile ist noch begrünt. „Das sieht für das erste mal gar nicht schlecht aus.“, freuen sich die beiden Jungs. „Ja und immerhin haben wir damit auch etwas Gutes für die Umwelt getan.“, fügt Carsten hinzu.
Unser Goldmuskateller wurde bei dem Radiosender Antenne Mainz vorgestellt. In der Sendung „Der Wein der Woche“ mit Herbert Egner wurde sowohl unser Weingut als auch der Goldmuskateller kurz präsentiert. Wer den Beitrag verpasst hat, kann ihn sich hier anhören und wer den Wein probieren möchte, kann ihn hier bestellen.
Wir sind am Wochenende 26.-28.11.2021 auf der Messe in Bochum. Ihr findet uns in der Jahrhunderthalle. Haben Sie an dem Wochenende noch nichts vor? Dann besuchen Sie uns. Mehr Informationen hier.