Grauburgunder in den Top 10

 

Kaum war der 2022er Jahrgang unseres Grauburgunders trocken in der Flasche, kam die erste Auszeichnung ins Haus geflattert. Beim FOCUS Weintest ist unser Grauburgunder mit Platz 8 ausgezeichnet worden. In der Kategorie Deutschlands bester Grauburgunder unter 10 € wurde er in die Top 10 des Weinwettbewerbs gewählt.

Das blieb wohl auch bei dem Radiosender Antenne Mainz nicht unbemerkt. Denn dort wurde der Wein als Wein der Woche vorgestellt. In der gleichnamigen Sendung „Der Wein der Woche“ werden wöchentlich die besten Tropfen aus Rheinhessen vorgestellt. Dabei liegt der klare Fokus auf Qualität und Regionalität. Die beiden Moderatoren Herbert und Heiko beschreiben dort den Wein mit all seinen Facetten: also vom Anbau bis zum abgefüllten Wein. Aber am besten hört Ihr es euch einfach selbst an:

Der Jahrgang 2023

Die Weinernte des 2023er Jahrgangs ist nun gut ein Monat her und erst jetzt komme ich dazu ein kleines Resumé zu schreiben. Eines vorne weg: der 2023er Jahrgang hat es in sich gehabt. Eine extrem kurze Erntezeit mit großen Aufgaben, aber auch wunderschönen neuen Projekten sind Endergebnis des neuen Jahrgangs. Aber der Reihe nach: Wie fing das Weinjahr eigentlich an?

Ein Blick aufs Wetter:
Dank des Regens in der Winter- / Frühjahrsperiode haben sich die Grundwasserreserven wie gut aufgefüllt, sodass mit ausreichend Wasser in die Vegetationsperiode gestartet wurde. Während der Reblüte Ende Mai war es dann recht warm. Das hatte zu Folge, dass viele Fruchtansatze gut durchblühten und sich viele Beeren gebildet hatten. Der Sommer war -mittlerweile schon unüberraschend- viel zu heiß und trocken. Bis zum Sommer, also Ende Juli sah es wieder nach einem sonnenverwöhnten Jahrgang mit stabilem Ertrag aus. Doch dann kam der August… und es wurde regnerischer. Mit ca. 150L Regen im August herrschte dann plötzlich ein Überangebot von Wasser. Die Beeren saugten sich kräftig voll, wuchsen und wuchsen… bis schließlich einige davon aufplatzten. Daraus kann wiederum schnell Fäulnis entstehen. Und wenn dann die feucht-warme Witterung anhält, fühlt sich die Essigfliege umso wohler. Doch das ist leider nichts Gutes. Denn die Essigfliege kann den Saft einzelner Beeren in Essig verwandeln.

Doch wir hatten noch ein Ass im Ärmel.
Wäre das alles so gewesen, dann hätten wir dieses Jahr eine ziemlich schlechte Ernte eingefahren. Doch zum Glück hat Carsten in den trockensten Wochen des Sommers eine Begrünung eingesät. Diese hat einen ordentlichen Teil des Niederschlags für sich beansprucht. Damit stand die Begünung in Wasserkonkurrenz zur Rebe. Folglich konnten sich auch viele Beeren nicht so vollsaugen. Sie blieben kleiner und damit länger gesund. Und ganz nebenbei wuchs unsere Begrünung prächtig und blühte wunderbar auf – eine Bereicherung für Mensch und Natur. Damit ist unsere Begrünung unser Superheld des Weinjahres 2023 gewesen.

Entspannung heißt das allerdings auch nicht.
Auch wir mussten uns beeilen um alle Trauben möglichst gesund heim zu bringen. Denn wir hatten ja nur einen kleinen zeitlichen Vorsprung. In unglaublichen 2,5 Wochen hatten wir alles geerntet. Üblich sind bei uns eigentlich 3,5 bis 4 Wochen. Das von der Natur vorgegebene Tempo war imens hoch. Das gaben auch viele eingesessene Winzer im Ort zu.

Neue Projekte von 2023:
Neben den Herausforderungen, gab es diese Ernte, aber auch sehr schöne Neuerungen im Weingut. Wir haben dieses Jahr in drei Weinbergen mit der Handlese begonnen. Alle drei Weinberge waren entblättert und deutlich ertragsreduziert. Hier haben wir enorm gute Qualitäten geerntet. Mengenmäßig aber auch sehr kleine. Alle drei Weine haben ca. 200 Liter ergeben. Mit dabei war auch eine neue Rebsorte: Der Syrah. Die Rotweinsorte ist bekannt für komplexe und kräftige Weine. Bei uns soll er noch mindestens 1 Jahr in unserem kleinsten Holzfass liegen. Dieses hält 170 Liter. Dann haben wir noch einen hochreifen Chardonnay geerntet, der nun in einem ganz besonderen Holzfass liegt: Unserem ersten Barriquefass. Das 225 Liter Fass ist aus französischer Eiche und soll dem Wein Komplexität und Dichte verleihen. Auch dieser Wein wird erst 2025 in den Verkauf kommen. Zu guter letzt haben wir noch eine Riesling Auslese per Hand gelesen. Vorgesehen ist, daraus einen edelsüßen Wein herzustellen. Da er aber noch am gären ist, kann man noch nicht 100% sagen ob es klappt. Dieser Wein wird sehr wahrscheinlich schon Mitte 2024 in den Verkauf kommen.

Zusammenfassen ein wirklich herausfordernder, aber auch schöner Jahrgang. Es waren tolle neue Projekte dabei, die wir in die Tat umsetzen konnten. Davon habe ich einige hier kurz vorgestellt. Aber ganz eventuell habe ich euch nicht von allen Projekten des 2023er Jahrgangs erzählt. Das ist aber eine Geschichte für das nächste Jahr.

Jetzt sind wir natürlich gespannt und voller Vorfreude, wie sich die Weine nächstes Jahr präsentieren werden. Zu probieren gibt es den Großteil des Jahrgangs wohl erst Ab Sommer 2024.

Freut euch mit uns.

Hochreife Chardonnay-Trauben per Hand gelesen.
Unser neustes Holzfass: Ein Barrique aus französischer Eiche. Momentan mit Chardonnay belegt.

Der Jahrgang 2022

Vor gut zwei Wochen haben wir die Weinlese erfolgreich beendet. Damit geht mit die spannenste und entscheidenste Zeit für uns im Jahr zu Ende. Mit fast 5 Wochen Enrtezeit ging die Lese so lange, wie selten zuror. In den vergangenen Jahren waren wir oft schon nach 3,5 bis 4 Wochen mit der Ernte durch. Schuld an der diesjährigen langen Erntezeit war der häufige und auch teilweise intensive Regen. Dadurch waren immer wieder Lesepausen von bis zu zwei Tagen angegesagt, damit die Trauben wieder abtrockenen konnten und der Boden wieder befahrar wurde. Dass die Weinlese 2022 eher regnerisch wird, hätte im Sommer wohl niemad geglaubt. Denn eigentlich war der Sommer geprägt von Sonnenschein, Hitze und Trockenheit. Regen gab es den ganzen Sommer nur selten. Tagsüber hohe Temperaturen bis gut 35°C ohne nächtliche Abkühlung waren wochenweise angesagt.

Doch was heißt ein solches Extremwetter eigentlich für den Weinjahrgang?

Die vielen Sonnenscheinstunden im Sommer wussten die Reben sichtlich zu nutzen. Dier hohe Sonnenintensität führt bei den Reben nämlich zu einer hohen Photosyntheseleistung. Diese wiederum resultiert in einem schnell ansteigenden Zuckergehalt der Trauben. Doch gerade zu Beginn der Lese war genau das eine Herausforderung. Es musste nämlich darauf geachtet werden, dass der Zuckergehalt der Trauben nicht zu hoch ist. Das würde nämlich im trockenen Wein einen Alkoholgehalt mit bis zu 14 % vol. erzeugen. Angestrebt sind bei uns moderate 12,5 % vol.. Da viele Weinberge zeitglich reif wurden, sind wir sprichwörtlich von 0 auf 100 in den Herbst gestartet. Gegen Mitte der Lese wurde das Wetter dann jedoch regnerischer und kühler. Die Traubenreife verlangsamte sich und somit entstand auch mehr Zeit, damit die Rebe ihre sortentypischen Aromen bilden konnte.

Neben den rasch steigenden Traubenzuckergahlten, war eines aber noch viel markanter für die Weinlese 2022. Die intensive Sonnenstrahlung im Sommer ging an Rebe nicht spurlos vorüber. Auch die Rebe versucht sich vor der Sonne zu schützen. Dies geschieht unter anderem durch die Bildung von dickeren Beerenschalen. Die Beerenschale besteht hauptsächlich aus Phenolen, welche wir Menschen geschmacklich als bitter empfinden. Dies war auch in den frischen Mosten des Jahrgangs zu schmecken. Um dem entgegenzuwirken entschieden wir uns die Moste stärker mit Luft in Berührung kommen zu lassen. Die Luft oxidierte dabei die Phenole und ließ sie geschmacklich neutral werden. Dieser Vorgang ist allerdings nur im Most möglich. Im Wein würden zu viele Aromen oxidert. Für uns ein Mehraufwand der sich aber geschmacklich definitiv gelohnt hat.

Mittlerweile liegen aber alle Moste / Jungweine im Keller. Die ersten Weine probieren sich ausgesprochen aromatisch. Der Jahrgang 2022 wird aber auch deswegen bei uns so spannend, weil zwei Drittel unseres Jahrgangs im Holzfass liegt.

Seid also gespannt!

// Beitragsfoto von Jana Thart

Wir sind im Radio 2

 

In der Radiosendung von Antenne Mainz „Der Wein der Woche“ werden wöchentlich die leckersten Tropfen aus dem Mainzer Umland vorgestellt. Doch dieses Mal hätte die Sendung wohl eher „Der Secco der Woche“ heißen sollen. Unser Rosé Secco wurde nämlich vom Weinexperten Herbert Egner als besonders erfrischendes Sommergetränk ausgezeichnet. In dem gut zweiminütigen Radiobeitrag lassen die Moderatoren Herbert und Heiko jedem Zuhörer das Wasser im Mund zusammen laufen. Damit wurde bereits der zweite Wein bzw. Secco von unserem Weingut beim Radiosender vorgestellt. Wir sind super zufrieden und dankbar für diese Auszeichnung. Wer sich den Radiobeitrag nochmal anhören möchte, kann dies hier tun. Und wer danach Lust auf Rosé Secco bekommt, der gelangt hier zum Shop.

Radiobeitrag von Antenne Mainz

Das machen Winzer im Winter

Es ist kurz nach 8 Uhr an einem eisig kalten Dienstag morgen ingendwann im Januar. Carsten und Christian sitzen im Feldauto und fahren Richtung Weinberg. „Wenn es heute schon so kalt ist, dann sollten wir wenigsten zum Grauburgunder fahren. Der Weinberg ist steiler, da wird einem durch das Hoch- und Runterlaufen wärmer.“, so die Devise der beiden. Sie sind gut ausgerüstet: Winterjacke, Thermohose, Mütze und stromleitende Handschuhe. „Heute ist es so kalt, dass wir glatt Eiswein lesen könnten. Die Scheren hätten wir ja dabei.“ murmelt Christian vor sich hin, als er aus dem Auto in die Kälte steigt. Doch es sind keine normalen Scheren, die die beiden dabei haben. Es sind akkubetriebene Spezialscheren.

-Das Wachstum aus dem Sommer wird im Winter wieder zurückgeschnitten-

„Also wie war das? Einschalten, den Handschuh an die Schere halten, kalibrieren und dann wieder loslassen?“ fragt Christian. „Genau, die Schere sendet nämlich elektrische Signale in die Klinge und testet damit, ob sie auf deinen Handschuh trifft. Da dein Handschuh stromleitend ist, erkennt dies die Schere sofort und öffnet dann automatisch die Klinge. So soll verhindert werden, dass du dir in den Finger schneidest.“, entgegnet Carsten, als hätte er in seinem Studium nichts anderes gemacht. „Achso, und wenn ich demnach das Rebholz durchschneiden will, werden keine elektrischen Signale von der Klinge empfangen, weswegen die Schere auch nicht abbricht?“ Carsten nickt nur kurz und hat schon längst mit der Arbeit begonnen. Es ist nämlich klirrend kalt.

Auf dem folgenden Video sind die speziellen Handschuhe zu sehen, die für die Arbeiten mit Elektroschere notwendig sind. Das Material des Handschuh´s der den Zeigefinger schützt ist mit kleinen Drähten versehen. Damit können sich kleine elektrische Signale von der Hand auf die Schere übertragen. Wenn nun die Nicht-Schnitthand an die Klinge kommt, was natürlich am besten erst gar nicht vorkommt, bricht die Schere den Schneidvorgang ab.

 

 

 

 

Um das Wachstum im Sommer zu regulieren, werden mit dieser Schere im Winter Triebe und damit Knospen von der Rebe abgeschnitten.

Dem Unkraut die Hacke geben

So sieht das Endergebnis aus.

Umweltfreundliche Unkrautbekämpfung durch jahrhundertalte Tradition

Lachend sitzt Christian auf dem Traktor. Er fährt die frisch aufgerüstete Seitenverstellung des Traktors auf seine ganze Breite immer wieder aus und ein. Statt den üblichen 1,40m ist der Traktor nun 2,80m breit. „Jetzt bin ich ein LKW“ ruft er schmunzelnd zu seinem Bruder Carsten, der sich das ganze Spektakel in Ruhe ansieht.

Vielleicht fragen Sie sich jetzt Seitenverstellung…? LKW? …Was zum Teufel? 

Fangen wir doch einfach nochmal von vorne an. Es ist Anfang April 2021. Der Frühling ist in seiner vollen Pracht zu Gange, die ersten Blumen blühen und die Gräser wachsen. Es ist ein lang ersehnter Tag, auf den Carsten und Christian schon Wochen warten. Der Umbau des Traktors ist endlich fertig. Direkt aus der Werkstatt fahren die beiden Brüder erstmal in den Weinberg, um das neue Arbeitsgerät zu testen. Der Traktor verfügt jetzt nämlich, sowohl an der rechten als auch linken Seite, über einen Ausleger. Daran ist eine sich drehende Hacke befestigt. Mit dem Ein- und Ausfahren der Hacke, sticht diese in den Boden und trennt damit die Wurzeln von Gräsern ab.

„Was meinst du wie schnell sollte ich fahren, um möglichst viel Unkraut zu entfernen?“, ruft Christian vom Traktor herunter. „Probier’s Mal mit 6km/h. Und wenn es nicht klappt dann 8!“, entgegnet Carsten. Christian positioniert den Traktor mittig vor die Reihe. Die Ausleger werden exakt an die Reihenbreite des Weinbergs angepasst und schließlich wird die Hacke in den Boden gestochen. Der Motor heult auf und mit einem Ruck setzt sich der Traktor in Bewegung. Die Hacke sticht das Gras ab und wirft es, dank der rotierenden Bewegung, an den Rebstöcken vorbei. 

-Umweltfreundliche Unkrautbekämpfung durch hacken-

Carsten und Christian betrachten sich, nach ein paar Fahrten das Ergebnis: Unter der Rebzeile türmt sich ein kleiner Erdhaufen, das Unkraut ist komplett veschwunden, die Fahrgasse zwischen den Rebzeile ist noch begrünt. „Das sieht für das erste mal gar nicht schlecht aus.“, freuen sich die beiden Jungs. „Ja und immerhin haben wir damit auch etwas Gutes für die Umwelt getan.“, fügt Carsten hinzu.

 

Wir sind im Radio

Unser Goldmuskateller wurde bei dem Radiosender Antenne Mainz vorgestellt. In der Sendung „Der Wein der Woche“ mit Herbert Egner wurde sowohl unser Weingut als auch der Goldmuskateller kurz präsentiert. Wer den Beitrag verpasst hat, kann ihn sich hier anhören und wer den Wein probieren möchte, kann ihn hier bestellen.

Radiobeitrag von Antenne Mainz