Umweltfreundliche Unkrautbekämpfung durch jahrhundertalte Tradition
Lachend sitzt Christian auf dem Traktor. Er fährt die frisch aufgerüstete Seitenverstellung des Traktors auf seine ganze Breite immer wieder aus und ein. Statt den üblichen 1,40m ist der Traktor nun 2,80m breit. „Jetzt bin ich ein LKW“ ruft er schmunzelnd zu seinem Bruder Carsten, der sich das ganze Spektakel in Ruhe ansieht.
Vielleicht fragen Sie sich jetzt Seitenverstellung…? LKW? …Was zum Teufel?
Fangen wir doch einfach nochmal von vorne an. Es ist Anfang April 2021. Der Frühling ist in seiner vollen Pracht zu Gange, die ersten Blumen blühen und die Gräser wachsen. Es ist ein lang ersehnter Tag, auf den Carsten und Christian schon Wochen warten. Der Umbau des Traktors ist endlich fertig. Direkt aus der Werkstatt fahren die beiden Brüder erstmal in den Weinberg, um das neue Arbeitsgerät zu testen. Der Traktor verfügt jetzt nämlich, sowohl an der rechten als auch linken Seite, über einen Ausleger. Daran ist eine sich drehende Hacke befestigt. Mit dem Ein- und Ausfahren der Hacke, sticht diese in den Boden und trennt damit die Wurzeln von Gräsern ab.
„Was meinst du wie schnell sollte ich fahren, um möglichst viel Unkraut zu entfernen?“, ruft Christian vom Traktor herunter. „Probier’s Mal mit 6km/h. Und wenn es nicht klappt dann 8!“, entgegnet Carsten. Christian positioniert den Traktor mittig vor die Reihe. Die Ausleger werden exakt an die Reihenbreite des Weinbergs angepasst und schließlich wird die Hacke in den Boden gestochen. Der Motor heult auf und mit einem Ruck setzt sich der Traktor in Bewegung. Die Hacke sticht das Gras ab und wirft es, dank der rotierenden Bewegung, an den Rebstöcken vorbei.
-Umweltfreundliche Unkrautbekämpfung durch hacken-
Carsten und Christian betrachten sich, nach ein paar Fahrten das Ergebnis: Unter der Rebzeile türmt sich ein kleiner Erdhaufen, das Unkraut ist komplett veschwunden, die Fahrgasse zwischen den Rebzeile ist noch begrünt. „Das sieht für das erste mal gar nicht schlecht aus.“, freuen sich die beiden Jungs. „Ja und immerhin haben wir damit auch etwas Gutes für die Umwelt getan.“, fügt Carsten hinzu.